Heute geht es um die Elwedritsche. Wer in der Gegend unterwegs ist, kommt kaum an ihnen vorbei: den Elwedritschen. Diese scheuen, schwer fassbaren Wesen sollen irgendwo zwischen Vogel, Reptil und Fantasie schweben. Doch wer glaubt, dass sie nur in der Pfalz vorkommen, irrt sich gewaltig! Auch in anderen Regionen tauchen Geschichten über diese geheimnisvollen Kreaturen auf – zum Beispiel in Igelsbach, einem kleinen Ortsteil von 1/2 badisch Eberbach und 1/2 hessisch Hirschhorn. Ich selbst habe mich dort nachts auf die Lauer gelegt, um sie zu erspähen. Der Ursprung der Elwedritsche reicht vermutlich bis ins 18. Jahrhundert zurück. Die Menschen erzählten sich abends bei einem Glas Wein oder einem guten Bier, dass diese Wesen in dunklen Wäldern und auf stillen Wiesen leben. Manche beschrieben sie als vogelähnlich mit langen Schnäbeln, andere sprachen von seltsamen Mischwesen mit schuppigen Körpern. Besonders beliebt wurde die Legende, um neugierige Fremde auf eine „Elwedritsche-Jagd“ zu schicken. Ausgerüstet mit einem Sack und einem Laternenlicht sollten sie sich in mondhellen Nächten auf die Suche machen – natürlich ohne Erfolg, sehr zur Freude der Einheimischen. Doch die Elwedritsche blieben mehr als nur ein Spaß. Sie wurden fester Bestandteil der regionalen Kultur, tauchten in Geschichten, auf Brunnen und sogar als Souvenirs auf. In Neustadt an der Weinstraße gibt es einen berühmten Elwedritsche-Brunnen, doch auch andernorts wurden die Wesen verewigt. Wer einmal in Igelsbach war, weiß, dass sie auch dort ihre Spuren hinterlassen haben. Ob es sie nun wirklich gibt oder nicht, bleibt ein Geheimnis. Vielleicht zeigen sie sich nur denen, die fest daran glauben. Oder denen, die sich tief in der Nacht mit viel Geduld auf die Lauer legen. #elwedritsche #fabelwesen #neckartal #igelsbach #eberbach #hirschhorn #pfalzmythos #tradition #mystischewesen