
Kurzwelle und mehr ...
June 4, 2025 at 05:46 PM
Der Funkwetterbericht vom 4. Juni 2025, erstellt von Hartmut Büttig, DL1VDL
Rückblick vom 27. Mai bis 4. Juni
Aus den Progressionskurven der Sonnenaktivität kann man ableiten, dass die gegenwärtige Phase im 25. Elfjahreszyklus etwa der vom Frühjahr 2024 entspricht [1]. Wir entfernen uns rasch vom Sonnenfleckenmaximum. Für einen zweiten Peak, wie bei den letzten beiden Zyklen, gibt es momentan keine Anzeichen.
Das Funkwetter der letzten Woche war durch hohe geomagnetische Aktivität gekennzeichnet. Die Geschwindigkeit des Sonnenwindes erreichte am 1. Juni extreme 1129 Kilometer pro Sekunde [2]. In Nordamerika wurde von Radioaurora bis zum Golf von Mexiko berichtet. In Europa war am Abend des 1. Juni die Bz-Richtung des interplanetaren Magnetfeldes wieder positiv. Dadurch war in unseren Breiten kein Nordlicht zu sehen. Das Erdmagnetfeld war am 27. und 31. Mai einigermaßen ruhig, ansonsten immer gestört. Die Ionosphäre befeuerten 10 M-Flares und über 123 C-Flares. Der solare Fluxindex bewegte sich zwischen 135 und 164 Einheiten. Das war besser als in der Vorwoche. Dennoch waren auf 10 Meter Short-Skip-Bedingungen durch die sporadische E-Schicht häufiger als DX- Öffnungen nach Süden hin. Die Bänder 20, 17 und 15 Meter öffneten ab und zu trotz der starken geomagnetischen Störungen und niedrigen MUF. Auf dem 6-m-Band erfreute und die sporadische E-Schicht mit europaweiten Bandöffnungen, beispielsweise am 28. Mai.
Vorhersage bis 11. Juni
Die Vorhersagen der NASA besagen, dass der solare Fluxindex im Bereich von 150 Einheiten bleibt. Weitere M-Flares sind zu 55 Prozent wahrscheinlich. Das geomagnetische Feld wird an den meisten Tagen unruhig bis aktiv bleiben. Von den gegenwärtig vier sichtbaren Sonnenfleckenregionen verlassen drei den westlichen Sonnenrand. Von Osten her kommen weitere ehemals aktive Regionen auf die für uns sichtbare Sonnenscheibe.
Der Zustand der Ionosphäre bleibt nahezu unverändert. Je nach geomagnetischer Aktivität öffnen die oberen Kurzwellenbänder mehr oder weniger gut. Die sporadische E-Schicht könnte beim Fieldday am kommenden Wochenende für gute Short-Skip-Verbindungen auf den oberen Kurzwellenbändern sorgen und wiederholt das 6-m-Band öffnen.
Es folgen nun die Orientierungszeiten für Greyline DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 19:25; Melbourne/Ostaustralien 21:27; Perth/Westaustralien 23:09; Singapur/Republik Singapur 22:56; Anchorage/Alaska 12:30; Johannesburg/Südafrika 04:48; Tokio/Japan 19:26; Honolulu/Hawaii 15:48; San Francisco/Kalifornien 12:49; Port Stanley/Falklandinseln 11:54; Berlin/Deutschland 02:48.
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 00:21; San Francisco/Kalifornien 03:27; Sao Paulo/Brasilien 20:27; Port Stanley/Falklandinseln 19:56; Honolulu/Hawaii 05:10; Anchorage/Alaska 07:20; Johannesburg/Südafrika 15:23; Melbourne/Ostaustralien 07:08; Auckland/Neuseeland 05:12; Berlin/Deutschland 19:21.
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[1] https://www.swpc.noaa.gov/products/solar-cycle-progression
[2] https://solen.info/solar/indices.html
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