Siemtje Möller - Für Friesland, Wilhelmshaven und Wittmund im Bundestag🌊⚓️
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June 12, 2025 at 04:28 PM
30 Jahre nach dem Völkermord von Srebrenica - und noch immer tiefe Wunden. Im Zentrum unserer Reise nach Bosnien und Herzegowina stand die Fahrt nach Srebrenica. Bei der Kranzniederlegung am Friedhof waren unsere Gedanken bei den Opfern und ihren Angehörigen. Das Gefühl währenddessen ist genauso wenig in Worte fassbar wie dieses Verbrechen selbst. Und seine Folgen, die bis heute spürbar sind. Zum 30. Mal jährt sich der Völkermord von Srebrenica am 11.7. - innerhalb weniger Tage wurden im Juli 1995 mehr als 8.000 muslimische Männer und Jungen von bosnisch-serbischen Einheiten ermordet. Es war ein Völkermord, der in der Mitte Europas und vor den Augen der Weltöffentlichkeit stattfand. Auch drei Jahrzehnte später relativieren einige den Genozid oder leugnen ihn gar. Das zeigt, wie wichtig ein faktenbasierter Aufarbeitungsprozess ist und macht die Notwendigkeit deutlich, dass die internationale Gemeinschaft dieses Verbrechen fest im kollektiven Gedächtnis verankert. Der Krieg in Bosnien und Herzegowina von 1992-1995 war geprägt von schrecklicher Gewalt, von „ethnischen Säuberungen“, Verschleppungen, Vergewaltigungen und Folter. Er führte zu unermesslichem Leid - Die tiefen Wunden sind auch heute noch spürbar: Viele Opfer warten bis heute darauf, dass ihre Prozesse geführt und die Täter verurteilt werden. Insbesondere gilt dies für Opfer sexualisierter Kriegsgewalt. Die schleppende Aufarbeitung ist nicht nur eine große Belastung für die Opfer, auch für die gesamtgesellschaftliche Versöhnung innerhalb des Landes sowie auf dem gesamten Westbalkan. Vergangenheitsbewältigung, Friedensförderung und Erinnerungskultur sind daher unverzichtbar für die individuelle wie gesellschaftliche Bewältigung, Demokratie, Rechtsstaat und den Weg in die Europäische Union. Unser großer Dank gilt den Menschen und zivilgesellschaftlichen Gruppen, die sich in Bosnien und Herzegowina und in der Region für Erinnerung, Aufarbeitung und Versöhnung einsetzen - insbesondere den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gedenkstätte für ihre wichtige Arbeit. 📷: Ahmedin Đozić
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