Wenn jemand, den du liebst, für immer geht, dann ändert sich das Leben. Dies geschieht ohne die Chance zu entscheiden, ob ich das will oder nicht. Es geschieht einfach – leise, beständig und unabwendbar. Die Welt um mich herum dreht sich weiter, als wäre nichts geschehen. Doch für mich ist nichts mehr wie es war. Gefühle und Gedanken fahren Achterbahn. Dinge, die einmal Bedeutung hatten, werden unwichtig, während andere – scheinbar nebensächliche – plötzlich viel präsenter in meinem Leben sind. Ich spüre die Nähe zu manchen Menschen nicht mehr, während andere mir näher sind als je zuvor. Und mitten in all dem entdecke ich neue Seiten an mir – friedvoll, verletzlich und zugleich stark. Ich spüre, wie sich alles in mir neu sortieren will. Und ich frage mich: Ist vielleicht genau dieses Sortieren Teil des Heilungsprozesses – ein behutsames Neu-Verknüpfen dessen, was geblieben ist und was jetzt ist? So viele Menschen, die ich kenne, wechseln gerade die Seite – oder sind auf dem Weg dorthin. Und mit jedem Abschied wird mir bewusster, wie kostbar jeder einzelne Lebensmoment ist. Wenn ich etwas aus all dem gelernt habe, dann das: Es ist wichtig, in Frieden mit sich selbst zu sein – und mit den Menschen, die uns umgeben. Nichts bleibt für immer. Darum sollten wir verzeihen und nicht zögern, zu sagen und zu zeigen: *Du bist mir wichtig. Ich sehe dich. Ich fühle dich. Ich liebe dich.*