Im Moment erreichen uns wieder vermehrt besorgte AnruferInnen und melden verletzte Vögel, die nicht richtig fliegen können. Ein Beispiel ist der Einsatz am Bahnhof Reutlingen. Gemeldet wurde eine verletzte Krähe, sie könne nicht richtig fliegen und braucht Hilfe. Vor Ort erkannte die Tierpflegerin sofort, es ist keine Verletzung, die die Krähe am Fliegen hindert, sie kann es einfach nocht nicht richtig. Jungvögel, sogenannte Ästlinge, sind fast voll befiedert (meist mit noch kurzen Schwanzfedern), zwar haben das Nest bereits verlassen, müssen das Fliegen aber noch lernen. Das sieht anfangs ziemlich unbeholfen aus und so können sie schnell für ein verletztes Tier gehalten werden. Zudem sitzen sie meist in Bodennähe auf Ästen und machen Flatterversuche. Für die Vogeleltern eine ziemliche stressige Zeit, da ihr Nachwuchs gerade in dieser Phase leichtes Ziel für Raubtiere darstellt. Doch meist können die Jungtiere sehr schnell fliegen und sitzen bereits ein paar Stunden später oder am nächsten Tag in deutlich höheren und sicheren Bäumen/Büschen. Eine zeitlang werden sie von den Eltern noch gefüttert und versorgt, bevor sie dann entgülig alt genug für ein selbstständiges Leben sind. So hieß es in diesem Einsatz ziemlich schnell Ende gut, alles gut 🥰 Wichtig: Bitte immer genug Abstand zu Ästlingen halten! Sonst trauen sich die Eltern nicht ihren Nachwuchs zu versorgen und werden dazu unnötig in Stress versetzt. Sollte man einen Ästling auf der Straße finden, kann man ihn einfach in den nächsten Busch setzen. Die Eltern finden ihn und stören sich auch nicht am Menschengeruch.