
Alaskan-Huskys „Vom Wilden Moor“
February 28, 2025 at 06:10 PM
Es war Freitag in der Früh um 6.17 Uhr, kurz nachdem ich aufgestanden war. Ich stand im T-Shirt auf der Veranda und schaute in die Landschaft. Die beiden kleinen Hunde wuselten neugierig neben mir auf der Veranda herum, als wollten sie die frische Morgenluft ebenso genießen wie ich. Es waren erfrischende -6 Grad, die Luft war rein, klar und ruhig. Nichts ist da, um die Luft zum Schwingen zu bringen, die perfekte Stille zu durchbrechen. Die Kälte der Nacht hatte die Landschaft mit einer dünnen Decke aus funkelnden Eiskristallen überzogen, die im Sonnenaufgang wie Diamanten glitzerten.
In dieser stillen Morgenstunde machte ich mir schnell einen Kaffee, während das leise Rumoren der Kaffeemaschine das Haus weckte, als würde es sich sanft auf den neuen Tag vorbereiten. Der Duft von frisch gebrühtem Kaffee erfüllte bald die Veranda, und ich setzte mich in den weißen Schaukelstuhl, um bei mir selbst im Hier und Jetzt zu sein. Der Schwingstuhl knarrte leicht unter meinem Gewicht, während ich den ersten Schluck genoss. In der Ferne konnte ich den Morgenflug hören, das Flugzeug aus Wilhelmina auf dem Weg nach Stockholm, das in Lycksele zwischenlandet. Das Geräusch der Maschinen legte sich über die Stille der Natur und brachte einen Hauch von Trubel in die Idylle.
Ich erinnerte mich an die letzte Nacht, als die Polarlichter am Himmel tanzten. Zusammen mit Kai und Jonina hatte ich in der knackigen Kälte gestanden und uns das Schauspiel angesehen. Die beiden sahen zum ersten Mal die magischen Lichter tanzen, und ihre Augen waren vor Staunen weit geöffnet. Doch in der letzten Nacht war die Vorstellung eher bescheiden gewesen; die Aurora hatte sich nur schwach gezeigt, und das Licht war nicht so intensiv gewesen wie an anderen Abenden. Es gab nur mäßigen Applaus unter den wenigen anderen Beobachtern. Kein Vergleich zu dem grandiosen Schauspiel, das wir an Silvester gesehen hatten, als die Lichter in all ihren Farben explodierten und die Dunkelheit der Nacht mit ihrem Glanz erhellten.
Heute ist der Morgen, an dem Lisa sich auf den Rückweg zu uns machen will. Es ist schon eine kleine Reise, die sie zurücklegen muss. Simone und Hauke haben beschlossen, sie in ihrem Mini-Camper mitzunehmen. Die drei planen, sich beim Fahren abzuwechseln, um die langen 2000 Kilometer in einem Rutsch hinter sich zu bringen. Wenn man gut durchkommt, dann absolviert man die Strecke mit einem PKW in 20 Stunden. Ich stelle mir die lange Fahrt vor, die durch verschneite Landschaften und kleine Dörfer führen wird, in denen sich die Zeit anfühlt, als würde sie stillstehen. Ich kann mir schon vorstellen, wie sie gemeinsam Musik hören, lachen und Geschichten austauschen werden, während sie der Verheißung von gemeinsamer Zeit näherkommen.
Während ich da saß, kam mir der Gedanke, wie schön es ist, solche Momente zu erleben – die Ruhe am Morgen, den Duft von Kaffee und die Erinnerungen an magische Nächte unter dem Polarlicht. Diese kleinen Dinge geben dem Leben einen besonderen Sinn. Dann begannen die Huskys ihr Morgenkonzert. 20 Köpfe emporgereckt und ihr Heulen und Bellen zu einem einzigartigen Choral verschmelzend. Herzerwärmende Musik für die einen, akustische Luftverschmutzung für die anderen.
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