Hospiz zum hl. Franziskus Recklinghausen
Hospiz zum hl. Franziskus Recklinghausen
February 3, 2025 at 04:57 AM
Der geplante Weg Jonas war ein Mensch, der alles genau durchdachte. Sein Terminkalender war sein bester Freund, und für jede Situation hatte er einen Plan B – oft sogar einen Plan C. Er mochte es nicht, vom Unvorhersehbaren überrascht zu werden. Ob ein Tagesausflug oder eine große Entscheidung im Leben – alles musste durchdacht, vorbereitet und abgesichert sein. „Was, wenn es regnet?“, überlegte er, wenn er einen Spaziergang plante. „Was, wenn der Bus Verspätung hat? Und was, wenn ich mich verlaufe?“ Die Vorstellung, unvorbereitet zu sein, machte ihn nervös. Sicherheit bedeutete für ihn Kontrolle – und Kontrolle bedeutete, dass nichts schiefgehen konnte. Eines Morgens machte er sich auf den Weg zu einem wichtigen Termin. Er hatte sich frühzeitig informiert, den besten Weg herausgesucht, die Wettervorhersage gecheckt und sogar eine Alternative eingeplant, falls es irgendwo stockte. Alles war perfekt durchdacht. Doch dann, mitten auf dem Weg, zog ein dichter Nebel auf. Innerhalb weniger Minuten war die Straße kaum noch zu erkennen. Die Welt um ihn herum verschwamm in einem dichten Grau. Die Gebäude, die er als Orientierungspunkte kannte, verschwanden. Plötzlich war nichts mehr sicher. Jonas blieb stehen. Panik stieg in ihm auf. Seine sorgfältige Planung war mit einem Schlag nutzlos. Er konnte die Schilder nicht lesen, wusste nicht, ob er noch auf dem richtigen Weg war. Sein Kopf raste: „Was, wenn ich mich verlaufe? Was, wenn ich zu spät komme? Was, wenn ich hier einfach stehen bleibe und warte, bis sich der Nebel lichtet?“ In diesem Moment erinnerte er sich an etwas, das sein Großvater ihm einmal gesagt hatte: „Wenn du Gott zum Lachen bringen willst, dann schmiede Pläne.“ Jonas atmete tief durch. Dann setzte er vorsichtig einen Fuß nach vorne. Und dann noch einen. Er hörte auf, sich um den gesamten Weg zu sorgen, und konzentrierte sich nur auf das, was er direkt vor sich erkennen konnte. Die Konturen eines Hauses, eine Straßenlaterne, das Geräusch von Schritten auf dem Pflaster. Nach einer Weile tauchte vor ihm eine vertraute Kreuzung auf. Der Nebel begann sich langsam zu lichten. Jonas erkannte, dass er sich nicht verirrt hatte – er hatte einfach nur gelernt, anders zu gehen. An diesem Tag verstand er etwas, das ihn für immer begleiten sollte: Pläne sind gut, aber das Leben hält sich nicht immer an sie. Und manchmal muss man den Mut haben, einfach einen Schritt nach dem anderen zu gehen – auch wenn man den ganzen Weg noch nicht sehen kann. Wir wünschen Ihnen einen gesegneten Sonntag. Vielleicht machen Sie einen "ungeplanten" Spaziergang mit einem lieben Menschen, tauschen sich über diese Geschichte aus und vertrauen auf Gott🙂, Ihr Hospiz zum hl.Franziskus #lebenimhierundjetzt #loslassen #vertrauen #wenndugottzumlachenbringenwillst #plänendleben #mutzurveränderung #gelassenheit #hospizarbeit #achtsamkeit #unvorhersehbaresannehmen
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