Im Rahmen meiner Vollzeitausbildung zur Erzieherin entstand im letzten Schuljahr die Facharbeit mit der Leitfrage, inwiefern gezielte Gruppenaktivitäten die Empathiefähigkeit von Kindern beeinflussen können. Zur praktischen Umsetzung wurde ein Projekt mit acht Kindern durchgeführt, das verschiedene Bildungsangebote zumThema Gefühle und Empathie umfasste. Das Projekt startete mit einer Buchvorstellung, bei der die Kinder sich mit verschiedenen Grundgefühlen auseinandersetzten konnten. Anhand verschiedener Schablonen von Mund- und Augenformen wurde visuell gezeigt, wie sich Gefühlsausdrücke schnell verändern können. In einem weiteren Bildungsangebot setzten die Kinder eine von mir selbstgeschriebene Geschichte um, bei der sie Gefühle mit Gesichtsausdruck und Körperhaltung darstellten. Daraufhin gestalteten die Kinder eine Collage aus Zeitungen, bei der sie Gesichter mit bestimmten Gefühlen erkennen und zuordnen mussten. In einer anschließenden kreativen Phase bemalten sie „Gefühlsmonster“, beispielsweise wurde Schwarz mit Traurigkeit, Rot mit Wut und Rosa mit Glück von den Kindern assoziiert. Ein weiterer Aspekt des Projektes war eine Klanggeschichte, bei der die Kinder mit verschiedenen Klängen Gefühle nachspielten und so ihre emotionale Wahrnehmung erweiterten. Anschließend wurden Gefühlskarten eingesetzt, um über verschiedene Gefühle zu sprechen. Dabei wurden alltägliche Situationen thematisiert, wie Traurigkeit bei Verlust oder Freude beim Spielen und Geschenke bekommen. Das abschließende Bildungsangebot förderte die soziale Kompetenz und Wertschätzung unter den Kindern: Jedes Kind gestaltete ein Herz mit einem positiven Spruch, wie „Ich wünsche dir viele Freunde und Liebe“, das es einem anderen Kind schenkte. Diese Geste stärkte das Gemeinschaftsgefühl und den respektvollen Umgang miteinander. Jedes Bildungsangebot begann mit einer „Gefühlsampel“, bei der die Kinder ihre aktuelle Stimmung durch das Anbringen ihrer eigenen Klammer an ein entsprechendes Gefühl symbolisierten. Zum Abschluss der jeweiligen Aktivität fand eine „Warmdusche“ statt, hierbei sagte jedes Kind einem anderen Kind ein nettes Wort oder einen positiven Satz. Text/Bild Natascha Thielecke