Alaskan-Huskys „Vom Wilden Moor“
Alaskan-Huskys „Vom Wilden Moor“
June 20, 2025 at 05:19 PM
Während wir weiterhin mit Terminen jonglieren – oder sie mit uns – haben wir kurzerhand beschlossen, das Beste aus der Wartezeit zu machen. Von Narvik aus ging es weiter westwärts, hinein in die spektakuläre Welt der Lofoten. Unser Ziel war klar: ein Fußballplatz. Aber nicht irgendeiner – sondern das weltberühmte Henningsvær Stadion. Der Weg dorthin war ein kleines Abenteuer für sich. Die letzten zehn Kilometer führten über eine Straße, die man ohne Übertreibung als kurvig, eng und aufregend bezeichnen darf. Rechts das Meer, links der Fels, dazwischen eine Fahrbahn, auf der Gegenverkehr nur mithilfe von Haltebuchten möglich war. Und als ob das nicht reicht, glich der Streckenverlauf einer skandinavischen Achterbahn – auf und ab, Kurve an Kurve, mit Blicken, die zwischen Panoramablick und Tunnelblick schwankten. Bevor wir uns jedoch ganz dem Fußball widmeten, gab’s noch einen kurzen Halt am Nordmeer. Lisa wagte sich ins Wasser – zumindest mit den Füßen. Eisbaden light, könnte man sagen. Das Wasser war klar, eiskalt und wunderschön – und der Gesichtsausdruck danach sagte alles. Frisch? Und wie! Dann aber: Henningsvær. Dieses kleine Fischerdorf wirkt auf den ersten Blick fast zu malerisch, um wahr zu sein. Auf zwei Inseln verteilt, mit traditionellen roten Rorbuer-Hütten, Fischerbooten, Trockenfischgestellen – und mittendrin: ein Fußballplatz, wie ihn die Welt noch nicht gesehen hat. Das Henningsvær Stadion liegt auf einer felsigen Landzunge, umgeben vom offenen Meer und schroffen Bergen. Es gibt keine Tribünen, keine Zuschauerblöcke, keine Werbung. Nur Kunstrasen, zwei Tore, Linien – und rundherum: dramatische Natur. Was diesen Ort so besonders macht, ist genau das: der Kontrast zwischen dem einfachsten aller Sportplätze und der atemberaubenden Kulisse der Lofoten. Kein Wunder, dass die Luft voller Drohnen war, als wir ankamen. Aus allen Richtungen summten sie durch die klare arktische Luft – auch meine natürlich. Kaum ein Ort auf den Lofoten wird so häufig fotografiert und gefilmt wie dieser. Und das zu Recht. Wer je geglaubt hat, Fußball sei nur Stadionsache, wird hier eines Besseren belehrt. In Henningsvær ist Fußball Teil der Landschaft. Wir haben keinen Ball dabei gehabt, aber das Gefühl, an diesem Ort zu stehen, war wie ein kleines Tor im großen Spiel der Reise. Und so ging’s wieder zurück über die Achterbahnstraße – mit der Erinnerung an einen Ort, der zeigt, wie schön es sein kann, wenn Sport und Natur ganz nah beieinanderliegen.

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