
Martin Rütter Hundeschule Schwerin
May 26, 2025 at 06:49 AM
🐶 *„Magst du diese Rasse nicht?“*
Kürzlich fragte mich eine Halterin das, nachdem ich offen über rassetypische Eigenschaften ihres Hundes gesprochen hatte.
Meine ehrliche Antwort:
👉 _„Ich mag die Rasse nicht weniger als andere – aber ich würde sie persönlich für mich nicht wählen.“_
Denn:
🔹 *Persönliche Vorlieben sind menschlich* – wir alle haben Rassen, mit denen wir uns besonders verbunden fühlen.
🔹 *Fachliche Einschätzungen beruhen auf Wissen, Erfahrung und Verantwortung* – nicht auf Geschmack.
Als Hundetrainer ist es meine Aufgabe,
alle Mensch-Hund-Teams kompetent und wertschätzend zu begleiten –
egal ob Labrador, Malinois, Doodle oder Chihuahua.
Denn jede Rasse bringt Besonderheiten mit:
– der eine mehr Energie, der andere mehr Wachtrieb
– manche brauchen intensive Auslastung, andere vor allem Ruhe
– einige reagieren schnell frustriert, andere sind geduldiger
Solche Merkmale offen anzusprechen, ist keine Abwertung,
sondern fachlich sinnvoll – und ehrlich.
Wenn ich z. B. sage, dass ein Malinois mit 20 Minuten Stadt-Gassi am Tag nicht artgerecht ausgelastet ist,
dann hat das nichts mit Abneigung zu tun – sondern mit Verantwortung.
💡 *Mein Grundsatz:*
Ich muss nicht jeden Hund lieben –
aber ich mag jeden gut erzogenen Hund.
Ein entspannter Bully kann mehr Freude machen
als ein überdrehter Aussie.
Ein souveräner Chihuahua mehr beeindrucken
als ein schlecht geführter Schäferhund.
👉 Entscheidend ist nicht die Rasse – sondern, was du daraus machst.
🧭 *Rassewahl: Bitte mit Verstand*
Im Erstgespräch frage ich oft:
🔸 Warum genau diese Rasse?
🔸 Welche Eigenschaften waren dir wichtig?
🔸 Wie sieht euer Alltag aus?
Zu oft werden Hunde nach Optik, Social-Media-Trends oder Kindheitserinnerungen gewählt –
nicht nach dem, was sie wirklich brauchen.
Das führt zu Überforderung, Missverständnissen – und leider oft zu Abgaben.
❤️ *Fazit:*
Du darfst Rassen toll finden – oder nicht.
Du darfst deinen Traumhund im Kopf haben.
Und ich darf sagen:
👉 „Für mich wäre diese Rasse nichts –
aber ich begleite euch mit Klarheit, Respekt und Wertschätzung.“
Denn:
*Der tollste Hund ist nicht der süßeste, seltenste oder teuerste* –
*sondern der, der erzogen ist.*
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