
Psychologie im Alltag – mit Anna Evers
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About Psychologie im Alltag – mit Anna Evers
Willkommen bei Anna Evers – Psychologie im Alltag. Hier gibt’s Impulse für Familien, Eltern, Einzelpersonen und alle, die Beziehung lebendig(er) gestalten wollen. Als psychologische Beraterin mit systemischem Blick teile ich Denkanstöße rund um Kommunikation, Selbstwirksamkeit & echtes Miteinander – ehrlich, direkt und mit Herz. Egal ob Kita-Chaos, Schulfrust, Elternrolle oder innere Zerrissenheit: Du bekommst hier Gedanken, die weiterhelfen. Unperfekt. Echt. Alltagstauglich.
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Wie zum Henker… bin ich nach sozialen Kontakten oft völlig leer – obwohl ich mich eigentlich drauf gefreut hab? Kurzfassung: Weil nicht jede Begegnung Energie gibt – manche kostet sie. Auch, wenn du vorher Lust drauf hattest. Du hast dich auf den Abend gefreut. Länger nichts unternommen, endlich mal wieder raus, unter Menschen. Und dann? Hinterher fühlst du dich wie ausgespuckt. Leer. Müde. Irgendwie genervt – aber ohne konkreten Grund. Warum ist das so? 1️⃣ Soziale Kontakte kosten Energie – auch schöne. Selbst wenn du Menschen magst, ist ein Austausch ein ständiges Regulieren: Wie wirke ich? Was sage ich? Was erwarte ich? Das ist Beziehungsarbeit. Und Arbeit macht müde. 2️⃣ Nicht jede Verbindung ist wirklich nährend. Manchmal funktionieren Freundschaften auf Autopilot: Rollen sind verteilt. Du hörst mehr zu als du redest. Oder du tust so, als wäre alles leicht – obwohl’s das grad nicht ist. 3️⃣ Dein Nervensystem bleibt auf Empfang. Wenn du sensibel bist (oder einfach sehr wach), nimmst du viel auf: Stimmungen, Zwischentöne, Körpersprache. Und das verarbeitet dein Körper auch dann, wenn du denkst, du „hattest einen netten Abend“. Was hilft? ✔ Nicht überreagieren. Es heißt nicht, dass du „nicht belastbar“ bist. Es heißt, du bist ehrlich mit deinem Energiehaushalt. ✔ Vorher überlegen: Was brauche ich – und was lasse ich bleiben? Ein Abend mit zwei Menschen ist oft anders als einer mit zehn. ✔ Nachsorge. Zeit für dich danach. Kein Muss. Kein Erklären. Nur runterkommen. Sortieren. Stille zulassen. ✔ Beziehungen überdenken. Tut dir der Kontakt wirklich gut – oder erfüllst du nur Erwartungen? Fazit: Soziale Erschöpfung ist keine Schwäche. Sie ist ein Zeichen dafür, dass du wahrnimmst – dich, andere, Stimmung. Du darfst dich drauf freuen und danach müde sein. Beides darf gleichzeitig wahr sein. Kennst du das Gefühl? Freude vorm Treffen – und danach einfach nur leer? Erzähl mir, was du machst, wenn dich soziale Kontakte mehr kosten als sie geben.


Dienstagsimpuls: Du bist traurig? Dein Kind würde dich nicht in dein Zimmer schicken. Wenn ein Erwachsener neben einem Kind weint, sagt das Kind nicht: „Reiß dich mal zusammen.“ Oder: „Gute Erwachsene weinen nicht.“ Nein. Es holt vielleicht ein Kuscheltier. Setzt sich wortlos dazu. Schaut dich an mit diesem Blick, der sagt: Ich seh dich. Weil Kinder instinktiv wissen, was Mitgefühl ist. Weil sie noch nicht gelernt haben, dass Tränen etwas Peinliches sind. Weil sie fühlen, bevor sie urteilen. Und dann, mitten in dieser stillen Szene, wird uns bewusst, wie hart wir selbst oft reagieren – auf uns. Auf unsere Kinder. Auf Gefühle. Ein Gedanke für heute: Wie würdest du deinem Kind begegnen, wenn es traurig ist? Und wie begegnet dein Kind dir – wenn du’s bist? Vielleicht ist das die Antwort. Auf die Frage, wie wir alle besser fühlen lernen können. Mit weniger Kontrolle. Und mehr Mitgefühl – auch für das, was in uns noch heilen darf. Du musst keine perfekte Reaktion haben. Nur ein echtes Herz. Das reicht. Immer.


Wie zum Henker… soll ich wieder vertrauen, wenn ich schon so oft enttäuscht wurde? Kurzfassung: Vertrauen ist keine Entscheidung aus dem Kopf. Es ist ein langsamer Prozess im Nervensystem. Und der braucht mehr als Logik – er braucht Sicherheit. Vertrauen klingt schön, oder? Ist es auch. Aber es ist kein „Jetzt mach ich das halt mal wieder“-Ding. Nicht, wenn du verletzt wurdest. Nicht, wenn du auf Menschen gesetzt hast, die dich haben fallen lassen. Denn dann wird Vertrauen nicht leichter – sondern schwerer. Weil dein System gelernt hat: „Wenn ich mich öffne, werde ich enttäuscht. Wenn ich Nähe zulasse, tut’s weh.“ Was Vertrauen dann bedeutet? Nicht: Ich glaub einfach, dass mir nie wieder was passiert. Sondern: Ich weiß, dass mir wieder was passieren kann – und ich geh trotzdem in Beziehung. Das ist mutig. Und oft verdammt anstrengend. Was macht es so schwer? 1️⃣ Vertrauen wird oft mit Naivität verwechselt. Du denkst: „Ich war dumm, dass ich mich geöffnet habe.“ Aber: Vertrauen war kein Fehler. Die Enttäuschung war nicht dein Versagen. 2️⃣ Du hast gelernt, dich auf dich selbst zu verlassen. Das ist eine Stärke – aber es macht es schwer, andere wieder reinzulassen. Du kontrollierst lieber. Und Kontrolle tötet Vertrauen. 3️⃣ Du erinnerst dich körperlich. Der Gedanke „Ich will vertrauen“ reicht nicht. Dein Nervensystem ruft: „Achtung, Gefahr!“ – auch wenn grad niemand vor dir steht, der dir was will. Was hilft? ✔ Mach Vertrauen klein. Es ist nicht das große Ganze. Es sind Mini-Erfahrungen: Jemand hält ein Versprechen. Meldet sich, wenn er’s sagt. Bleibt, wenn’s eng wird. ✔ Sprich aus, was in dir los ist. Du musst dich nicht erklären – aber du darfst sagen, dass Vertrauen für dich Arbeit ist. ✔ Erlaub dir Rückzug, ohne die Tür zuzuschlagen. Vertrauen heißt nicht, sich aufzulösen. Es heißt: Ich bleib ich – auch mit dir. ✔ Bleib bei dir. Vertrauen bedeutet auch, dir zu glauben, wenn sich etwas nicht gut anfühlt. Grenzen zu setzen ist kein Misstrauen – es ist Selbstschutz. Fazit: Vertrauen ist kein Sprung ins Ungewisse. Es ist ein langsames Hineingleiten – mit offenen Augen. Und mit dem Wissen: Ich kann mich zeigen, ohne mich zu verlieren. Wie ist das bei dir – kannst du wieder vertrauen? Oder spürst du, dass da noch was sitzt? Schreib’s mir – oder denk es für dich zu Ende. Beides zählt.


Sonntagsimpuls: Erwachsensein ist völlig überbewertet. Weißt du noch, als du Kind warst und deine größte Sorge war, ob du ein Fahrrad zum Geburtstag bekommst oder ob es vielleicht – ganz vielleicht – Kekse zum Frühstück gibt? Erwachsen sein? Pff. Das ist Verantwortung. Und Verantwortung ist, wenn wir ehrlich sind: ziemlich ätzend. Der schlimmste Teil? Wenn du Mist baust. Wenn du weißt, es war dein Fehler. Wenn dir was durch die Finger gleitet und du niemandem die Schuld geben kannst – außer dir selbst. Ein Gedanke für heute: Du darfst Fehler machen. Du darfst straucheln. Aber du darfst auch ehrlich hinschauen und sagen: Okay. Das war ich. Und jetzt mach ich’s besser. Das ist die andere Seite von Verantwortung. Nicht nur schwer. Sondern auch stark. Und verdammt mutig.


Donnerstagsimpuls: Wenn die lauteste Stimme in dir gar nicht deine eigene ist. Manche Gedanken klingen so vertraut, dass wir glauben, sie wären wir. Aber oft ist die härteste Stimme in uns gar nicht unsere eigene. Sondern übernommen. Von früher. Von Eltern. Lehrerinnen. Einem System, das Leistung über Menschlichkeit stellt. Die Stimme, die sagt: – „Du musst mehr leisten.“ – „Andere halten das auch aus.“ – „Du bist nur gut, wenn du funktionierst.“ Das ist kein gesunder Anspruch. Das ist ein altes Schutzprogramm, das dich heute eher lähmt als stärkt. Ein Gedanke für heute: Hör hin. Erkenne die Sätze. Und frag dich: Wem gehört diese Stimme wirklich? Dann stell ihr deine eigene, liebevolle entgegen: – „Ich darf mich ausruhen.“ – „Ich bin genug – auch ohne Beweis.“ – „Ich bin nicht hier, um zu funktionieren. Ich bin hier, um zu leben.“ Du bist nicht deine Kritikerin. Aber du entscheidest, wer in deinem Kopf das Mikrofon bekommt. 🎙️💛


*Montagsimpuls*: Es wird immer jemanden geben, der’s scheiße findet. Du kannst sagen, was du willst. Du kannst tun, was du für richtig hältst. Du kannst es gut meinen, es erklären, dich reflektieren, dich kleinmachen oder groß denken – *und trotzdem wird es jemanden geben,* *der es falsch findet.* Oder unangemessen. Oder zu viel. Oder zu wenig. Und weißt du was? Das ist nicht dein Problem. _Sounds like a them Problem._ *Ein Gedanke für heute:* Mach es dir zur Aufgabe, mit dir im Reinen zu sein – nicht mit jedem da draußen. Denn am Ende des Tages lebst du dein Leben. Nicht deren Erwartungen.


*Dienstagsimpuls*: Wir alle tun es. Aus Reflex. Aus Schutz. Wir reden uns ein, dass „es gar nicht so schlimm war“. Dass wir „doch klarkommen“. Dass wir „uns nicht so anstellen“ sollen. Und je öfter wir das wiederholen, desto leiser wird die Wahrheit in uns. Bis wir irgendwann gar nicht mehr merken, dass da etwas weh tut. Dass da etwas zu viel ist. Oder schon lange nicht mehr passt. Denn Verdrängen fühlt sich anfangs sicherer an als Hinschauen. Nur: Es macht nichts wahrer. Und heilt nichts. Die Wahrheit geht nicht weg, nur weil wir die Augen schließen. Sie bleibt. Still. Wartend. Manchmal winkt sie sogar – bis wir bereit sind, hinzusehen. Und genau das ist oft der erste Schritt. Nicht zur Lösung. Aber *zurück zu uns selbst.*💛


*Montagsimpuls*: Dankbarkeit. Wertschätzung. Danke sagen. Egal, welche Worte wir benutzen – im Kern geht’s immer um dasselbe: bewusst wahrnehmen, was da ist. Wir sollen glücklich sein. Dankbar. Für Familie, Freunde, für das Leben an sich. Ob’s uns gefällt oder nicht – das Leben erinnert uns immer wieder daran. Und manchmal ist genau das schwer. Weil die Tage dunkel sind. Die Nerven dünn. Der Kopf voll. Und Dankbarkeit sich eher wie ein Pflichtgefühl anfühlt als wie ein echtes Gefühl. Aber trotzdem – es lohnt sich, es zu versuchen. Nicht, um irgendwem zu gefallen. Sondern für dich. Weil in dem Moment, wo du den Blick hebst und etwas findest, das gut ist – da beginnt was. Etwas Kleines. Echtes. Vielleicht nicht sofort Glück – aber Zufriedenheit. Und das ist schon viel. 💛


Montagsimpuls: Kinder sind kein Störfaktor – sie sind der Mittelpunkt. Als Elternteil ist es deine Aufgabe, dein Leben so umzugestalten, dass es deinen Kindern zugute kommt. Nicht andersherum. Es ist nicht die Aufgabe deines Kindes, sich in dein vollgepacktes Leben einzufügen. Leiser zu sein, damit du dich besser konzentrieren kannst. Unauffälliger zu sein, damit du nicht aneckst. Angepasster zu sein, damit du dich nicht erklären musst. Das ist nicht Entwicklung. Das ist Anpassung unter Druck. Kinder brauchen Raum. Für Gefühl. Für Entwicklung. Für Chaos. Für Fragen. Und ja – das kostet was. Energie, Zeit, manchmal auch Nerven. Aber genau das ist Elternschaft. Ein Gedanke für heute: Wenn du merkst, dass dein Alltag dein Kind ständig ausbremst – dann ist es vielleicht Zeit, den Alltag zu verändern. Nicht das Kind. Nicht weil du falsch lebst – sondern weil du heute die Chance hast, es anders zu machen. Weniger kontrollierend. Mehr begleitend. Weniger: „Wie bring ich mein Kind dazu, zu funktionieren?“ Mehr: „Wie gestalte ich unser Leben so, dass wir beide atmen können?“ Dein Kind ist nicht hier, um dich zu entlasten. Sondern um gesehen zu werden. Mit allem, was es ist


Mittwochsimpuls: Hoffnung ist keine Strategie. Klingt hart? Vielleicht. Aber wenn du immer nur hoffst, dass sich etwas ändert – ohne hinzuschauen, ohne anzuerkennen, wie es wirklich ist – dann bewegst du dich nicht. Du wartest. Und das kostet Kraft. Zeit. Leben. Was es stattdessen braucht? Klarheit. Den Mut, dir den Ist-Zustand anzusehen – ungefiltert, ungeschönt. Alle Fakten auf den Tisch. Was ist da? Was fehlt? Was willst du wirklich? Ein Gedanke für heute: Hoffnung ist kein Plan. Klarheit schon. Und sie beginnt genau da, wo du aufhörst, dich wegzuwünschen – und anfängst, ehrlich hinzuschauen.
