
let‘s flourish - Janine Oesch
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About let‘s flourish - Janine Oesch
⚡️Gedanke am MO • 🪞Frage am DO 🤍Mein Wunsch ist, dass Frauen aufblühen und die Welt mit ihren Gaben und ihrer Einzigartigkeit bereichern. Ich möchte ermutigen, ohne dabei schönzureden, dass das Leben uns herausfordert – und Aufblühen mit knüppelharter Arbeit verbunden ist. ➡️Psychosoziale Beratung / Seelsorge / Coaching ➡️www.letsflourish.ch
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Was wäre, wenn ich anders entschieden hätte? Wenn ich früher erkannt hätte, was ich heute weiss? Wenn ich mutiger gewesen wäre? Gestern habe ich mit einer meiner Töchter darüber gesprochen, ob ich Dinge in meinem Leben bereue. Und ja – es gibt Momente, in denen ich rückblickend wünschte, ich wäre mutiger gewesen. Hätte mir mehr zugetraut. Aber die Frage „Was wäre, wenn?“ bietet keine Lösung. Nur Selbstvorwürfe im Endlos-Loop. Und: Scham. Es lohnt sich, diese Scham loszulassen🤍 Gnädiger zu werden mit der Person, die ich damals war. Und mich daran zu erinnern, dass ich mit dem Wissen und den Möglichkeiten gehandelt habe, die mir zu diesem Zeitpunkt zur Verfügung standen. Ich möchte mein Leben nicht in Was-wäre-wenn-Gedanken verbringen. Sondern im Heute. In meinem echten Leben, das jetzt gerade stattfindet. Das Gestern lässt sich nicht ändern. Aber das Heute – das kann ich gestalten. ❔Hast du auch einen „Was wäre wenn“-Gedanken, der dich oft begleitet?


„Zu lebendig, um zu sterben – zu tot, um zu leben.“ (Sinngemäss nach Byung-Chul Han in „Müdigkeitsgesellschaft“) Diese Aussage hat mich vor ein paar Wochen so richtig fest getroffen. Sie bringt etwas auf den Punkt, dem ich mich nicht gerne stelle: meinem gefangen sein in diesem ewigen leisten müssen. Nie zur Ruhe kommen. Dieser endlosen Müdigkeit. To-Do-Listen, die unendlich sind. Erwartungen, die erdrücken. Wir funktionieren, liefern ab, scrollen, reagieren – und merken dabei kaum, wie unsere Seele auf der Strecke bleibt. Dieses Zitat trifft einen Nerv: Wir sind äusserlich aktiv, aber innerlich oft leer. Zu müde, um wirklich zu leben. Zu erschöpft, um innezuhalten. Doch genau da beginnt Hoffnung: im Innehalten. Im Aufatmen. Im Mut, nicht nur zu tun, sondern wieder zu sein. „Seid stille und erkennt, dass ich Gott bin.“ (Psalm 46,11) In der Stille wirst du nicht weniger – du wirst wieder ganz.


Gestern habe ich auf Insta und Facebook einen Rückblick auf den Monat Mai gepostet. Highlights. War der Monat nur gefüllt mit Highlights? Nope. Ich war gestresst. Es war „zu viel“. Ich hatte das Gefühl, vielem hinterher zu hinken. Ein mir lieber Mensch ist gestorben - und ich konnte mich nicht verabschieden. Der Mai brachte ganz viel Trauer. Wut. Hilflosigkeit. Und Überforderung. Diese Dinge möchte ich nicht verdrängen. Sie gehören zu meinem Leben. Aber ich möchte mich auch nicht von ihnen bestimmen lassen. Sondern Gleichzeitigkeit zulassen. Freude und Trauer. Wut und Glück. Stress und Ruhe. Heute morgen habe ich einen Psalm von David gelesen, den er vermutlich geschrieben hat, als er von Saul verfolgt wurde. Auch er hat diese Gleichzeitigkeit gelebt. Und ist nicht in seiner Verzweiflung versunken. Er hat sich bewusst vor Augen geführt, wo seine Freude ist: „Ich freue mich über deine Gnade, denn du hast mein Elend gesehen, und meine Angst ist dir nicht gleichgültig.“ Psalm 31,8 Das Schwere droht oft Überhand zu nehmen. Aber da ist auch viel Schönheit. Unbeschwertes. Wunderbare Momente. Freude. Und die will ich bewusst wahrnehmen. Geniessen. Meine Augen darauf richten. Deshalb nehme ich mir einmal im Monat Zeit und scrolle mich durch meine Fotos. Erfreue mich an diesen schönen Momenten. Ganz bewusst. Welcher Freude gibst du heute bewusst Raum? Welche Gleichzeitigkeit lässt du zu?

Ich bin gerade zurück aus einem genialen Wochenende, das ich mit 14 tollen Frauen zum Thema “unvollkommen vollkommen” in Rasa, im Tessin verbringen durfte. Dabei haben wir uns unter anderem mit Perfektionismus auseinandergesetzt. Perfektionismus gaukelt uns vor, dass wir irgendwann „gut genug“ sind, wenn wir nur alles richtig machen. Aber psychologisch gesehen ist Perfektionismus kein Ziel – sondern ein ständiger, ermüdender Marsch, ohne dass wir jemals richtig ankommen. Er entspringt oft tiefen Bedürfnissen: nach Anerkennung, Sicherheit oder Selbstwert. Echter Frieden beginnt nicht bei mehr Leistung, sondern bei mehr Annahme. 🌸 Du musst nicht perfekt sein, um geliebt zu werden.
